April 16, 2020

Andreas Zednicek

Wege durch die Krise: Mit Fundraising neue Pfade bestreiten

Fundraising

Viele Kulturinstitutionen haben schon länger mit dem Gedanken gespielt, erste Schritte im Public Fundraising zu gehen. Und der Erfolg derer, die es getan haben, hat ihre Entscheidung meist bestätigt. Heute, in Zeiten der Krise, sind es aber nicht nur Non-Profit-Organisationen und kulturelle Einrichtungen, die um die Gunst der Spenderinnen und Spender buhlen. Von der Standard über das Kaffeehaus ums Eck bis zur Hyatt-Hotelgruppe – viele starten jetzt eigene Fundraising-Kampagnen. Wir haben 5 praktische Tipps für Sie vorbereitet, die Ihnen den Start ins Public Fundraising erleichtern.

1.  Wer nicht fragt, bekommt auch nichts

Meinungsumfragen zeigen, dass die Bereitschaft in Österreich für Kunst und Kultur zu spenden ca. gleichauf liegt wie die, Entwicklungshilfeprojekte finanziell zu unterstützen. Doch: Wer sich nicht traut nach einer Spende zu fragen, wird auch keine erhalten. Und gerade jetzt, wenn Einnahmen aus dem Ticketverkauf wegbrechen, haben Sie einen guten Grund um Hilfe zu bitten – vor allem Ihre treuesten Besucher. Haben Sie also Mut zu einem aktiven Spendenaufruf – zum Beispiel per E-Mail, durch ein Pop-Up auf Ihrer Startseite oder, wenn Sie ihr kulturelles Angebot ins Web verlegt haben, am Ende einer Live-Führung oder ähnlichem.

2.  Erzählen Sie eine Geschichte, keine Statistik

Menschen geben, wenn es Ihnen gelingt ihr Herz anzusprechen. Nackte Zahlen und komplizierte Zusammenhänge machen das schwierig. Berühren Sie das Herz Ihrer Spenderinnen und Spender mit einer Geschichte über wirkliche Menschen – Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder Künstlerinnen und Künstler, die von dieser Krise besonders hart getroffen sind und einer ungewissen Zukunft entgegenblicken.

3. Seien Sie konkret, aber lassen Sie die Wahl

Der Spendenschnitt in Österreich liegt bei etwa 20-25 Euro, bei Kulturinstitutionen generell jedoch etwas höher. Machen Sie dementsprechende Spendenvorschläge, aber geben Sie auch die Möglichkeit, den Betrag selbst auszuwählen. Und: Menschen spenden häufiger, wenn sie die aktuelle Notsituation spüren – und seltener, wenn es um allgemeine Hilfe geht, die sich über längere Zeit erstreckt. Machen Sie klar, warum genau heute und jetzt die Spende so wichtig ist. Dringlichkeit ist ein entscheidender Faktor für den Fundraising-Erfolg.

4.  Gehen Sie online

Zwar ist der Brief mit Zahlschein in Österreich nach wie vor das erfolgreichste Fundraising-Medium, doch gerade in Zeiten der Corona-Krise erfährt online Fundraising einen enormen Boom. Doch auch hier gilt es, Einiges zu beachten. So drückt beispielsweise jeder extra Klick das Ergebnis. Machen Sie es Ihren Spenderinnen und Spendern also möglichst einfach zu helfen – am Besten, mit einer eigenen Landingpage mit Spendenformular, die perfekt auf Ihren Spendenaufruf abgestimmt ist. Ebenso wichtig: verschiedene Zahlungsmöglichkeiten anzubieten. Kreditkarte und Paypal sollten Standard sein, aber ermöglichen Sie auch Sofortüberweisung, den (einmaligen) Einzug vom Konto und das Anfordern eines Erlagscheins.

Um Kunst- und Kulturinstitutionen in dieser schwierigen Zeit schnell und effektiv unter die Arme zu greifen, haben wir #kunsterhalten ins Leben gerufen: eine gemeinsame Fundraising-Initiative und Plattform, die einen einfachen Spendenprozess ermöglicht. Mehr Informationen finden Sie hier.

5.  Sagen Sie „Danke“

Es gehört nicht nur zum guten Ton, sich für eine Spende zu bedanken, es erhöht auch Ihre Chance, dass Ihr nächster Spendenaufruf wieder Gehör findet. So zeigen Sie Aufmerksamkeit und Wertschätzung gegenüber Ihren Unterstützern. Gehen Sie dabei auch auf die individuelle Spende ein – und darauf, was damit bewirkt werden konnte.

Entwerfen Sie bei online-Aktionen eine gut personalisierte Dankeseite und verschicken Sie ein persönliches E-Mail. Besonders großzügigen Spenderinnen und Spendern sollten Sie zusätzlich persönlich Danke sagen – zum Beispiel durch einen Anruf aus der Direktion. Die aktuellen Erfahrungen in unserem Call-Center zeigen, dass sich gerade jetzt viele Menschen über ein Telefonat freuen und das Gesprächsklima ausgesprochen gut ist.

Sie wollen mehr Tipps wie diese? Wir haben ein kleines Handbuch mit Empfehlungen aus über 30 Jahren Fundraising-Erfahrung für Sie erstellt, das wir Ihnen gerne zusenden. Schicken Sie uns dazu einfach ein E-Mail an arts@directmind.at 

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