Februar 23, 2021

Andreas Zednicek

Zurück in die Zukunft?

Besucher*innenentwicklungFundraisingNeue Besucher*innen

„Bitte warten,“ heißt es also noch weiterhin darauf, in eine Art „Pre-Corona-Normalität“ zurückzukehren – auch wenn uns diverse Impfstoffe die Hoffnung geben, dass die Dinge bald besser laufen werden. „Bitte warten“ heißt es aber auch weiterhin noch für Theater-, Konzert- und Opernhäuser sowie andere Kulturveranstalter in Österreich. Zumindest darauf, wieder vor Publikum spielen zu dürfen. Hinter den verschlossenen Türen arbeiten dennoch alle mit Hochdruck auf den Tag X hin. Aber wie wird es dann weitergehen? Niemand weiß genau, wie sich das Verhalten der Besucherinnen und Besucher verändern wird. Wir wagen dennoch eine Prognose: vier Themen, die Kulturveranstalter 2021 und 2022 beschäftigen werden.

Das „richtige“ Angebot

Nach Monaten des erzwungenen Verzichts, gewinnt der live Kulturgenuss wieder an Bedeutung und erfährt eine neue Wertschätzung. Dazu braucht es gute Angebote. Doch was ist ein „gutes“ Angebot? Für manche bedeutet es, das günstigste Ticket zu erstehen. Für andere bedeutet es, den besten Platz zu bekommen. Ein Blick in Ihre Besucherdaten und die Verkaufshistorie verrät mehr und ermöglicht es Ihnen, durch personalisierte Werbung jede Besucherin, jeden Besucher mit dem für sie/ihn besten Angebot zu erreichen.

Das Kaufverhalten

Gerade in den ersten Monaten nach dem Öffnen kann Ihr Publikum verunsichert sein: Wird bald alles wieder geschlossen? Macht es Sinn, heute schon Pläne für die nächsten Monate zu machen? Diese Unsicherheit kann sich im Kaufverhalten niederschlagen und zu einer Verschiebung zu eher kurzfristigen Buchungen führen. Denken Sie daran, Ihre Marketingaktivitäten entsprechend anzupassen.

Mehr Sicherheit beim Kartenkauf

„Vom Umtausch ausgeschlossen“ oder „keine Rückerstattung“ waren Standard beim Kartenkauf. Ist dieses Modell noch zeitgerecht oder wird es Menschen in Zukunft davon abhalten zu buchen? Die Erwartungen der Konsumenten haben sich in den letzten Jahren geändert. Andere Branchen ermöglichen es, bestellte Artikel problemlos zurückzugeben, viele Hotels lassen sich auch kurzfristig noch kostenfrei stornieren. Wird es nicht auch für die Kulturbranche Zeit, statt mit einem unsympathischen „keine Rückerstattung“ mit einem freundlichen „kein Problem, wir freuen uns darauf, Sie ein anderes Mal zu sehen“ zu antworten? Verschiedene Buchungsklassen, wie wir sie zum Beispiel von Fluglinien gewöhnt sind, könnten ein Modell sein, das auch im Theater Sinn macht.

Zeit für einen Spendenaufruf

2021 ist endgültig die Zeit gekommen, sich intensiver mit Public Fundraising zu beschäftigen. Denn die Vergangenheit zeigt: Menschen sind gerade in Krisenzeiten bereit zu helfen. Offen und ehrlich über Probleme, Verluste und Herausforderungen während der Pandemie zu sprechen und Ihr Publikum wissen zu lassen, dass es die größte Rolle in Ihrem Haus spielt, sollten Teil Ihrer Kommunikation zum Spendenprojekt sein. Und das besser früher als später: Denn Ihre treusten Besucherinnen und Besucher werden auch diejenigen sein, die als erste durch Ihre Türen kommen, wenn diese erst wieder geöffnet sind. Und genau das sind auch jene Menschen, bei denen die Spendenbereitschaft wahrscheinlich am höchsten ist. Darum sollte Ihre Kampagne bereits fertig und sichtbar sein, wenn Sie Ihr Publikum wieder vor Ort begrüßen dürfen. Dabei sind Kreativität und ein Spendenaufruf gefragt, der sich von einer allgemeinen Botschaft wie „Retten Sie unser Theater“ abhebt. Und auch ein kontaktloser Spendenstand am Theaterausgang kann eine innovative Möglichkeit für Ihre Besucherinnen und Besucher sein, Ihr Haus schnell und unkompliziert zu unterstützen.

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