September 17, 2020

Adrian Cunescu

Der österreichische Spendenmarkt in Zeiten der Corona-Krise

Besucher*innenentwicklungFundraising

Vor wenigen Wochen haben wir Ihnen den COVID-19 Sector Benchmark Insight Report vorgestellt und für Sie zusammengefasst. Darin gingen unsere Freunde von TRG Arts der Frage nach, ob im angloamerikanischen Raum fehlende Ticketeinnahmen durch Privatspenden ausgeglichen werden konnten. Eine interessante Lektüre, die wir Ihnen nochmals ans Herz legen möchten. Doch Amerika ist nicht Europa – und Großbritannien nicht Österreich. Lassen sich die Aussagen daher auch auf den hiesigen Spendenmarkt umlegen?

 

In einigen Gesprächen mit österreichischen Kulturinstitutionen haben wir gehört, dass die Spendeneinkünfte (vor allem durch nicht zurückgeforderte Ticketeinnahmen) gestiegen sind. Um eine valide, statistische Aussage treffen zu können, fehlt uns für den Kunst- und Kultursektor jedoch ein entsprechend großes Datenmaterial. Worüber wir, als Teil der größten Fundraising-Agentur des Landes jedoch sehr wohl fundierte Aussagen machen können, ist der allgemeine österreichische Spendenmarkt in Zeiten der Corona-Krise.

Was wir hier in den vergangenen Monaten beobachten konnten:

  • Während die Reaktionsquote (also die Anzahl der Spenden) zu Beginn der Corona-Krise leicht über den Vergleichswerten aus den Vorjahren lag, liegt sie nun leicht darunter.

  • Erfreulich ist, dass die Durchschnittsspende gestiegen (teilweise sogar um 10-15 %) und nach wie vor über den Vergleichswerten liegt. Die höhere Durchschnittsspende gleicht damit auch die aktuell etwas schwächere Reaktionsquote aus.

  • Gesamt betrachtet wurde im ersten Halbjahr 2020 damit in Summe mehr gespendet, als im ersten Halbjahr 2019.

  • Auch mit Prospect-Mailings (also Spendenaufrufe an „kalte“ Adressen) haben wir in den letzten Monaten gute Erfahrungen gemacht.

  • Zu beachten ist dabei, dass der/die durchschnittliche Spender/in über 65 Jahre alt, in Pension und somit nicht direkt von Kurzarbeit oder steigender Arbeitslosigkeit betroffen ist. Die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel haben sich somit durch Corona nicht verändert, während die Ausgaben vor allem während den Ausgangsbeschränkungen vielfach gesunken sind).

Sie wollen die Entwicklung am österreichischen Spendenmarkt auch weiterhin mitverfolgen? Dann bieten wir Ihnen mit unserem monatlich aktualisierten Spendenindex, dem ein Jahresspendenvolumen von knapp 90 Millionen Euro zugrunde liegt, einen guten Überblick. Leider sind darin jedoch (noch) keine Institutionen aus dem Kunst- und Kulturbereich erfasst.

Haben Sie Interesse an einem Kunst- und Kultur-Benchmark? Dann kontaktieren Sie uns unter arts@directmind.at


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